Claus van Bebber

Schallplattenkonzert mit Vogelsang

Die Vinyl-Schallplatte gehört schon seit den frühen siebziger Jahren zu meinem Instrumentarium. Seit 1990 entwickele ich Musik-, Aufführungs- und Gestaltungsformen, unter ausschließlicher Benutzung der Schallplatte. Unter dem Titel „Schallplattenkonzert“ entstehen: Kompositionen, IImprovisationen, Aktionen, Installationen, Objekte.

Dabei geht es mir nicht um Collagen aus Zitaten, Erinnerungen aus/mit dem verwendeten Aufnahmematerial, also nicht um die „Musik anderer“, sondern um aus/mit vorgefundenen, konservierten Klängen, Tönen und Geräuschen und den vinyltypischen Eigenschaften und Möglichkeiten, eine eigenständige Neue Musik zu schaffen.

Ich benutze in Konzerten fünf bis sechs und in Installationen bis zu zwanzig präparierte Abspielgeräte aus den fünfziger/sechziger Jahren (Kristalltonabnehmer – mehrere Geschwindigkeiten – usw.) und eine unterschiedlich große Anzahl präparierter Schallplatten.
Der Ort (akustische und architektonische Situation), ein Thema oder ein Anlaß prägen ein „Schallplattenkonzert“ entscheidend mit.
Das „Schallplattenkonzert“ wird des öfteren durch „Licht“ ergänzt und erweitert mit Michael Vorfeld, Projekt „Schallplattenkonzert und Lichtspiele“ (2002 NRW-Kompositionspreis mit Helmut van Bebber), 16mm Projektionen.

Das seit 1986 bestehende „van Bebber-Lemke/Duo“ reduzierte seit 1993 ihr umfangreiches Instrumentarium (LP van Bebber-Lemke) auf die ausschließliche Benutzung von Schallplatten und Ton-Kassetten. Das seit 1980 bestehende Projekt „ZDL“ mit Ron Schmidt, zur Zeit Beschäftigung mit Schallplatten und Synthesizer. Mit Paul Hubweber (Posaune) Duo-Arbeiten seit 1977, Projekt: „Vinyl & Blech“. Seit 2001 Trioarbeiten mit Jaap Blonk (Stimme) und Carl-Ludwig Hübsch (Tuba). Zusammentreffen des „Schallplattenkonzerts“ u.a. mit Philip Jeck (Schallplatten), Heiner Wörmann (Gitarre), Mike Cooper (Elektronik/Gitarre), Stephan Froleyks (Schlagzeug/Percussion), Alex Kolkowski (Grammophone).

1/12 Fotos © Cordia Schlegelmilch 2004